Rezension - My Dear Sherlock von Heather Petty


London 2015: Als das 17-jährige Genie Sherlock auf die 16-jährige Jamie Moriarty trifft , ist er fasziniert von ihrem Scharfsinn und ihrem Witz. Zwei Seelenverwandte haben sich gefunden – und als kurz nach ihrer ersten Begegnung im Regentspark ein schauerlicher Mord geschieht, dessen Opfer in der Jugend mit Moriartys verstorbener Mutter befreundet war, begibt sich das Mädchen auf die Suche nach dem Täter. Sherlock immer an ihrer Seite werden sie beide tief hineingezogen in die Vergangenheit von Moriartys Familie und decken ein schreckliches Geheimnis auf. Sollte Jamies gewalttätiger Vater ein Mörder sein – und hat er sein nächstes Opfer womöglich schon im Visier?

Eigentlich war das Buch bei mir nicht geplant. Doch als ich in der Buchhandlung stand und hin und her überlegt ob ich mir ein Buch kaufen sollte, fiel mir My Dear Sherlock ins Auge. Der Klappentext versprach ein Abenteuer und ich wurde nicht enttäuscht.

Das Buch beginnt eigentlich noch recht harmlos. Die junge Jamie ''Mori'' Moriarty trifft auf den jungen Sherlock Holmes, als in der Schule plötzlich der Feueralarm losgeht und sie sich in Sherlocks Geheimlabor , der sich im Theaterkeller befindet, wiederfindet. Zwar verlieren sie sich kurz wieder aus den Augen, doch als im Regents Park ein Mord stattfindet und die Polizei keinerlei Anhaltspunkte aufweisen kann, begegnen sich die Beiden wieder. Sherlock schlägt Mori ein kleines Spiel vor, mit der Begründung, dass sie besser dazu in der Lage wären den Mordfall aufzulösen. Beide mit einem Scharfsinn und einer Auffassungsgabe ausgestattet die ihres gleichen sucht, machen sie sich dran, das Rätsel um die Morde aufzulösen. Doch was keiner weiß der Beiden, dass es für Mori mehr als nur ein Spiel wird.

Zwar erzählt das Buch ausschließlich aus der Sicht Moris, wie sie Lebt und wie sie ihre Umgebung wahrnimmt, doch man lernt auch Sherlock ein wenig kennen. Für Sherlock ist alles und jeder ein Rätsel, das es zu lösen gilt, doch Mori ist für ihn das größte. Obwohl er fieberhaft versucht sie nicht ''zu lösen'' gelingt es ihm schwer. Durch Mori erfahren wir, welches Genie wirklich in Sherlock steckt, obwohl auch immer wieder der Teenager in ihm durch sickert, gerade im Umgang mit Menschen, denen er im Gegensatz zu allem anderen eher distanziert begegnet.

Im Gegensatz zu anderen Protagonisten hat Mori auch einige Schattenseiten, sie ist sehr klug, selbstbewusst, zielstrebig und mutig und versucht ihre Brüder zu beschützen. Manch einem wird sie unsympathisch rüberkommen, doch für mich war sie erfrischend anders. Nicht das weinerliche Mädchen, dass jemanden zum beschützen braucht, sondern sie versucht selbst klar zu kommen und kann nur schwer die Hilfe von anderen annehmen. Sie ist so ein Charakter, den man nur schwerlich beschreiben oder verstehen kann und das macht unter anderem das Buch bzw. die Geschichte so spannend. Man kann wohl sagen, dass die Beziehung oder viel mehr die Verbindung zwischen Mori und Lock interessanter ist, als der Mordfall und dieser in den Hintergrund rückt.

Dennoch muss ich sagen, hat auch dieser mir sehr gut gefallen. Vor allem wenn man beim Lesen keine Minute verpassen will und es, wenn es Richtung Ende geht, noch einmal so richtig spannend wird und man augenblicklich vergisst zu atmen. Dinge die man nicht so erwartet hätte und man doch schon so eine Vorahnung hatte, dennoch ungläubig zusehen muss wie sich alles auflöst. Auch gab es einige für mich traurige Momente und das Ende verspricht eher düster zu werden als in einem Happy End. Ich für meine Teil war sehr überrascht und hoffe insgeheim, dass in naher Zukunft ein weiteres Buch erscheint und ich nicht mit diesem Ende abgespeist werde. Mir hat es wirklich gut gefallen, der Schreibstil von Heather Petty war flüssig und man konnte sich in ein Abenteuer ziehen lassen, dem man sich nur schwerlich entziehen kann. Die Autorin hat hier wirklich gut Arbeit geleistet. 


❶ ❷ ❸ ❹ 

Autor : Heather Petty · Serie: Lock & Mori · Gebundene Ausgabe  
Seiten: 320 · Erscheinungsdatum: 28.09.2015 · Verlag · Webseite · Leseprobe

Kommentare